Führungen

Äbtissin Dr. Henrike Wahl (2.v.l.) erklärt während einer Führung, was im Konventsaal zu entdecken ist. Foto: Lina Hatscher, Klosterkammer
In unregelmäßigen Abständen sind Interessierte zu öffentlichen Führungen durch das Kloster Barsinghausen, den Klostergarten und die Klosterkirche eingeladen.
Das Kloster Barsinghausen ist ein Ort des Gebetes, der Verkündigung, der Seelsorge und der Gastfreundschaft. Es öffnet seine Pforte insbesondere für Einzelgäste, deren Lebensthemen und Glaubensfragen sie einen Ort der Stille, der Besinnung und Begleitung suchen lassen. Während der Führungen haben Interessierte die Möglichkeit, auch Räume zu entdecken, die sonst den Einkehrgästen vorbehalten sind.
Nächster Termin für eine Führung: Derzeit steht noch kein Datum fest.
Die Rundgänge dauern in der Regel rund 90 Minuten. Treffpunkt ist am Haupteingang des Klosters. Das Kloster ist nicht barrierefrei. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eine Anmeldung per E-Mail bis zwei Tage vor dem Termin an info@kloster-barsinghausen.de ist notwendig. Um eine Spende wird gebeten.
Ein Rundgang in Bildern
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Blick auf den Haupteingang des Klosters. Foto: Katrin Kutter
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Im unteren Kreuzgang befinden sich an den Innenwänden Epitaphien (Grabplatten) früherer Klosterfrauen. Rechts öffnen Fenster den Blick auf den Innenhof. Foto: Lina Hatscher, Klosterkammer
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Der Andachtsraum ist vom unteren Kreuzgang zugänglich. Foto: Lina Hatscher, Klosterkammer
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Der obere Kreuzgang im Südflügel des Konventgebäudes. Foto: Katrin Kutter
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Die Prieche (Nonnenempore) ist seit Jahrhunderten der Gebetsort der im Kloster lebenden Frauen. Foto: Katrin Kutter
Klosterhof mit barockem Vorplatz
Von der Straße aus öffnet sich der Blick auf das Konventgebäude aus dem frühen 18. Jahrhundert. Der Vorplatz ist typisch für die Barockzeit angelegt und vermittelt die Würde des Klosters. Der Ursprung geht jedoch weiter zurück: Im Jahr 1193 gründeten zwei Adlige auf dem Lehnsgut des Mindener Bischofs ein Augustiner-Doppelkloster, in welchem nebeneinander Chorfrauen und Chorherren lebten. Im der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde es ein reines Frauenkloster. Mit der Einführung einer protestantischen Klosterordnung 1542 entwickelte es sich zu einem evangelischen Damenstift. Im Dreißigjährigen Krieg erlitt das Kloster schwere Schäden. Zwischen 1700 und 1704 wurde es wiederaufgebaut, damals entstanden die meisten der heute erhaltenen Teile des Ensembles.
Unterer Kreuzgang mit Raum für Andachten
Durch den Haupteingang und das Foyer gelangen Besucherinnen und Besucher in den unteren Klostergang. Im nördlichen Teil des unteren Kreuzgangs befindet sich heute das sogenannte Lapidarium. Dies ist eine Sammlung historischer Architekturfragmenten des Klosters aus dem 13. bis 19. Jahrhundert.
Im südlichen unteren Kreuzgang befindet sich die Kapelle des Klosters. Ein ehemaliger Obstkeller wurde nach aufwändigen Umbauarbeiten 1997 als Andachtsraum eingeweiht und gesegnet. Die Kapelle ist der Ort des Morgengebets, zu dem alle im Kloster übernachtenden Gäste eingeladen sind.
Oberer Kreuzgang mit Konventsaal für Konzerte
Im Obergeschoss befindet sich die Abtei mit den Amtsräumen der Äbtissin. Im Westflügel des oberen Klostergangs liegt der Wohnbereich des Klosters, im Südflügel befinden sich die Zimmer für Gäste. Im großen Konventsaal finden mehrmals im Jahr Kammerkonzerte statt.
Der helle und weite Klostergang vermittelt das Lebensgefühl des frühen 18. Jahrhunderts: Nachdem der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) unvorstellbares Leid mit sich gebracht hatte, führte die anschließende Friedenszeit zu neuem Vertrauen und zu Freude an der Schönheit der Welt.
Die Klosterkirche St. Marien
Die Klosterkirche wurde im 13. Jahrhundert gebaut und ist der älteste erhaltene Teil des Klosters. Der in ihr vorherrschende Stil ist die Romanik, der leichte Spitzbogen deutet schon den Übergang zur Frühgotik an. Die Kirche ist eine der ältesten Hallenkirchen Niedersachsens: Mittelschiff und Seitenschiffe sind gleich hoch.
Die Schnitzbilder über dem Altar stammen aus dem Spätmittelalter und zeigen Szenen aus dem Leben Jesu. An der Südwand im Chorraum befindet sich die Grabplatte des ersten Probstes Bodo, der um 1200 dem Kloster vorstand. Die farbigen Glasfenster wurden in den 1960er-Jahren von dem aus Barsinghausen stammenden Künstler Kurt Sohns gestaltet. Sie zeigen Geschichten aus der Bibel. Auf der Seite zur Klosterkirche finden Sie mehr Informationen dazu.
Prieche
Vom oberen Kreuzgang gelangt man über einen Durchgang im Nordflügel auf die Prieche oder Nonnenempore der Klosterkirche. Auf dieser Ebene, oberhalb des ebenerdig gelegenen Bereichs für die Gemeinde, hat in früheren Zeiten der Konvent am Gottesdienst teilgenommen. Bis heute finden klösterliche Stundengebete (Tagzeitengebete) mittags und abends auf der Prieche statt.

Äbtissin Dr. Henrike Wahl (Mitte) während einer Führung im Klostergarten. Foto: Lina Hatscher, Klosterkammer
Klostergarten
Der im Westen des Konventgebäudes gelegene Nutz- und Ziergarten besteht aus unterschiedlichen Bereichen: Vom Vorplatz des Klosters führt der Weg vorbei am Garten der Äbtissin mit Renaissance-Sonnenuhr und einer „Mauergrotte“. Im Beerengarten wachsen Himbeeren, Brombeeren, Johannes- und Stachelbeeren. Rundwege führen durch mit Rasenflächen mit verschiedenen Obstbäumen. In den Baumgarten eingebettet ist der Blumen- und Nutzgarten, dessen Mittelpunkt ein neuzeitlicher Brunnen bildet. Mehr Informationen dazu finden Sie auf der Seite zum Klostergarten.