Geschichte

Das älteste der Calenberger Klöster: Hier sind einige Ereignisse aus der Geschichte des Klosters Barsinghausen im Überblick zusammengestellt.

1193
Erste Erwähnung der Klosterkirche in einer Urkunde:
Der Graf von Schwalenberg gründete auf dem Lehnsgut des Mindener Bischofs ein Augustiner-Doppelkloster, in welchem nebeneinander Chorfrauen und Chorherren lebten. Das Kloster Barsinghausen ist das älteste der fünf Calenberger Klöster.

Seit 1229
Reines Frauenkloster:
Quellen sprechen nur noch von einem Nonnenkonvent.

1542
Einführung der protestantischen Kirchen- und Klosterordnung:
Die Herzogin Elisabeth von Calenberg-Göttingen gab den Anstoß zur Reformation, indem sie eine von Corvinius wesentlich mitgestaltete Kirchenordnung für das Fürstentum Calenberg-Göttingen veröffentlichte. Das Kloster entwickelte sich über mehrere Jahrzehnte hin zu einem evangelischen Damenstift. Stundengebete und Gottesdienste bestimmten weiterhin den Lebensrhythmus.

1662
Aufhebung des „gemeinsamen Tisches“:
Aus wirtschaftlichen Gründen wurde die gemeinsame Versorgung durch die Klosterküche abgeschafft. Zur Versorgung erhielt danach jede Konventualin ihr eigenes Deputat, eine Sachleistung in Form von Naturalien.

1663
Neue Klosterordnung:
Der Calenberger Klosterordnung entsprechend haben alle fünf Calenberger Klöster Einrichtungen zu sein, deren Aufgabe Gottesdienst und Gebet für Land, Volk und Obrigkeit ist.

1700 bis 1704
Wiederaufbau nach dem Dreißigjährigen Krieg: Das Kloster erlitt schwere Schäden während der Kriegszeit von 1618 bis 1648 und wurde ab 1700 wiederaufgebaut. Damals entstanden die meisten der Gebäude, die heute erhalten sind.

18. Jahrhundert
Der Klosterfonds entsteht:
In der fürstlichen Ratsstube von Georg I. nimmt die Klosterabteilung immer deutlichere Gestalt an. An die Klosterkasse fließen unter anderem die Erträge aus den Calenberger Klöstern. Staatliche Angelegenheiten sind von den Klostersachen streng getrennt.

1818
Die Klosterkammer Hannover wird gegründet:
Sie verwaltet unter anderem den Allgemeinen Hannoverschen Klosterfonds, in den die Calenberger Klöster mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 eingegangen sind.

19. Jahrhundert
Die Klöster erfüllen vor allem die Funktion, unverheirateten Töchtern aus Adelsfamilien oder verdienter Beamter eine standesgemäße Versorgung zu bieten.

1973
Im Kloster entstehen Mietwohnungen:
Im 20. Jahrhundert ist die Nachfrage nach Klosterplätzen so stark gesunken, dass im Zuge der Sanierung des Konventsgebäudes auch Mietwohnungen im Kloster eingerichtet wurden.

1996
Neue Kommunität zieht ein:
Fünf Schwestern der Christlichen Weggemeinschaft Quellgrund e.V. begründeten eine christliche Frauengemeinschaft im Kloster Barsinghausen.

2003 bis 2004
Umgestaltung des Gartens:
Mit dem Einzug der Kommunität veränderten sich die Ansprüche an den Klostergarten. Dieser wurde auf Grundlage eines Konzeptes mit historischen Elementen umgestaltet.   

2014
Kirchliche Einrichtung „inspiratio“ wird neuer Mieter:
Die Einrichtung „inspiratio“ der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers in Zusammenarbeit mit den Evangelisch-lutherischen Kirchen in Hessen und Nassau sowie von Westfalen zog in das Dachgeschoss ein. Dort erhalten hauptamtliche kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit einer professionell begleiteten Auszeit.

2021
Neubeginn im Kloster:
Am 1. März wurde Dr. Henrike Wahl als Äbtissin des Klosters Barsinghausen eingeführt. Mit Barbara Silbe, die nach ihrem Dienst als Äbtissin des Klosters im November 2020 in den Ruhestand eingetreten war, hatte die letzte der Schwestern der ehemaligen Kommunität das Kloster verlassen.